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HÄMORRHOIDEN

auch Hämoriden (= neue deutsche Rechtsschreibung)




Was sind Hämorrhoiden ?

Hämorrhoiden sind kissenartige Gefässknäuel. Sie helfen mit beim Feinverschluss des Afters, insbesondere für Flüssigkeiten und Gas (Bild links).
Bindegewebs-Schwächen, aber auch falsche Stuhlgewonheiten führen dazu, dass diese Kissen aus dem After herausgestossen werden (Bild rechts).
So helfen sie nicht mehr beim Verschluss, sondern können verletzt werden (Blutung) oder behindern die After-hygiene (Juckreiz).

(Bildquelle:Siewert, Chirurgie, Springer Verlag Berlin Heidelberg)


 

Normales und verschobenes Hämorrhoiden-Kissen Bild anklicken > vergrössern

Prophylaxe

Wie lassen sich Hämorrhoiden vermeiden, oder bei vorliegen von Symptomen diese lindern:

- Der Stuhl muss weich sein. Dies wird erreicht durch ballaststoffreiche Kost (z.B. Müsli)
- halten Sie eine peinliche After-Hygiene (abduschen 1 mal pro Tag)
- nehmen Sie sich Zeit "für Ihren Stuhlgang"; beispielsweise morgens
- kein "Verklemmen": bei Stuhldrang möglichst bald auf die Toilette




Hämorrhoiden

Beschwerden im Afterbereich werden oft einfach als "Hämorrhoiden" abgetan.

Die Beschwerden sind meist:
- Blutabgang
- Schmerzen, Brennen, Jucken
- Ausfluss

Ursachen sind meist:
- echte Hämorrhoiden
- Fissuren
- Fisteln

Nach genauer Abklärung kann meist eine Besserung erzielt werden. Teilweise ist eine Operation nicht notwendig.

Behandlung von Hämorrhoiden ist ein Schwerpunkt meiner Tätigkeit.


 

Hämorrhoidenoperation Longo-Operation: Fixation

Hämorrhoiden-Operationen

1. "klassische Methode"
Die Hämorrhoidal-Kissen werden entfernt (Bild links).
 
Vorteil:
Einfache, sichere Operation.
Nachteil:
Oft starke Schmerzen nach der Operation.

Ambulante Durchführung möglich.
 
 
2. Operation nach Longo
Mit einem zirkulären Klammernahtgerät (Stapler) wird ein Schleimhautzylinder im Mastdarm entfernt und dadurch die Hämorrhoidalkissen wieder am Ursprungsort fixiert (, s. Bilder links und unten).  
Vorteil: Die Hämorrhoiden werden "ursächlich" behandelt und nicht einfach entfernt. Das heisst: es wird der ursprüngliche, "gesunde" Zustand wiederhergestellt. Oft wenig Schmerzen nach der Operation. Nachteil: Aufwändige Methode. Das Klammernahtgerät ist teuer. Komplikationswahrscheinlichkeit etwas höher als bei den andern Methoden (Blutung, Verletzung des Schliessmuskels). Nur bedingt für ambulante Behandlung geeignet: normalerweise Klinikaufenthalt mindestens für die Nacht nach der OP. 
3. HAL-Methode Ultraschall-gezielte Unterbindung der zuführenden Gefässe, dabei wird das Hämorrhoidalkissen ebenfalls in die ursprüngliche Position gebracht.   Vorteil: Einfache, sichere Methode. Oft gar keine Schmerzen nach dem Eingriff, deshalb sehr geeignet für die ambulante Durchführung. Nachteil: Von allen Methoden die höchste Rückfallgefahr (d.h. Wiederauftreten von Hämorrhoiden). (Oft wird dies von Patienten in Kauf genommen, weil die Methode keine Schmerzen verursacht und mehrmals durchgeführt werden kann).  
 



Sakraldermoid (Pilonidalfiste, Steissbeinfstel)

Gehört eigentlich nicht zum Hämorrhoidal-Leiden, obwohl auch in der After-Region.
Ursache: Behaarung der Gesäss-Backen, beziehungsweise das Aneinander-Reiben.
Komplikationen: Eiterung.

Unser Behandlungskonzept:

Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein schonendes Vorgehenn mit schonenden, kleinen Eingriffen eher zu einem dauerhaften Erfolg führt, als Operationen, die eine grosse offene Wundfläche hinterlassen.

Bei schmerzhafter Schwellung (Abszess, Eiterung):
Eröffnung des Abszesses in lokaler Anästhesie (ambulant)

Entfernung der Steissbeinfistel:
Sparsames Ausschneiden der Hautöffnungen und der Fistel. Lokale Anästhesie. Ambulant. Arbeitsunfähigkeit 7-10 Tage.

Bei grossen Befunden oder Steissbeinfisteln nach Voroperation:
Ausschneiden der Fistel und Deckung mit einem Haut-Gewebelappen (Limberg-Lappen).
Vollnarkose. Ambulant oder 1-2 Tage im Spital.
Arbeitsunfähigkeit 14 Tage.





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